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Herr Puntila und sein Knecht Matti

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Der Gutsherr Puntila hat zwei Gesichter. Nüchtern ist er ein Ausbeuter und Kapitalist, der seine Angestellten schlecht behandelt und seine Ländereien mit harter Hand und

ökonomischer Kälte regiert. Ist er betrunken wird er plötzlich zum empathischen,

geselligen Menschenfreund, der seine Tochter mit seinem Knecht Matti verheiraten

möchte und es bereut diese bereits mit dem Aristokraten Attache verlobt zu haben. Sein unentbehrlicher Chauffeur Matti ist für Puntila, je nach Zustand, Prügelknabe oder Beichtvater und Gewissen. Matti ist zwar der Einzige, der keine Angst vor den zwei Seiten seines Dienstherrn hat, jedoch erkennt er dennoch die unüberwindbare Kluft der Klassenzugehörigkeit zwischen den zwei Welten, die sie im nüchternen Zustand nicht überwinden können. Als schließlich Matti doch zum Schwiegersohn bestimmt werden soll, muss sich die Tochter in einer grotesken Szenerie einem Examen unterziehen, in der es zu einer endgültigen Konklusion kommt.

 

Das um 1940 entstandene Volksstück zeigt nach Brechts Notizen zufolge die

Ausformung des Klassenantagonismus zwischen Puntila und Matti und macht darüber hinaus die Verlogenheit und Gefährlichkeit der bestehenden Herrschaftsverhältnisse deutlich. Im Kapitalismus sei der Mensch gezwungen seine gute Natur zu leugnen. Dem Wesen Puntilas ist eine Schizophrenie, ein ambivalentes Dasein inne. Diese Ambivalenz zwischen Vernunft und Hedonismus, der Spaltung zwischen Arm und Reich, die Undurchsichtigkeit der Herrschaftsverhältnisse erfährt auch heute noch große Aktualität. Das Stück stellt Fragen nach der Überwindbarkeit der Schranken der Klassengesellschaft, nach Authentizität im Handeln eines "guten" Menschen und der Frage Gutmenschlichkeit in ausbeuterischen Systemen.

Regie: Pia Epping

Dramaturgie: Leon Post

Musik: Tobi Dolle

Cast: 

Puntila: Alicia Bischof
Matti: Ioannis Germanidis
Eva: Jennifer Trippel

Inhaltswarnung: Alkoholismus

Achtung: Die Darsteller*innen laufen durch

das Publikum. Alle sind geimpft und

haben einen tagesaktuellen, negativen Test.

Sollte sich jemand damit nicht wohl 

fühlen, bitte an der Kasse Bescheid sagen, dann 

werden die Sitzplätze dementsprechend 

zugewiesen.

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Pia Epping- Regie

Pia Epping ist in Berlin aufgewachsen und studierte von 2015-2018 Psychologie an der Universität Koblenz-Landau. Dort gründete sie 2017 eine eigene Hochschultheatergruppe mit der sie eigenständig ein Stück entwickelte, das 2018 uraufgeführt wurde. Seit 2018 studiert sie Regie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt. In ihrer Arbeit realisierte sie bisher klassische Stücktexte, sowie Stückentwicklungen und Audio-Walks.

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Leon Post- Dramaturgie

Leon Post geboren in Saarbrücken, studierte Deutsche Sprache und Literatur sowie Medien-, Kultur- und Theaterwissenschaft in Köln und seit 2020 Dramaturgie an der Goethe-Universität Frankfurt. Am Schauspiel Köln hospitierte er bei Stefan Bachmann und Robert Borgmann, kuratierte eine eigene Ausstellung im Theatermuseum der Stadt Düsseldorf und arbeitete in der Theaterwissenschaftlichen Sammlung Köln. In Frankfurt realisierte er u.a. die Videocollage ‚Neu Beginnen‘ in Kooperation mit dem Jüdischen Museum, die in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurts Premiere hatte. Zuletzt erarbeitete er mit Jonas Weber und Antonia Zeich die Stückentwicklung ‚Extreme Schmerzen – extreme Auflösung‘, die 2021 im Frankfurt LAB zur Uraufführung kam.

www.leonpost.de

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Alicia Bischoff- Puntila

Alicia Bischoff, geboren 1998 in der Ostschweiz, studiert seit 2019 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Zuvor hat sie eine Bankausbildung abgeschlossen und ein Praktikum in einer Jugendpsychiatrie absolviert. Vielseitig an Menschen interessiert spielt sie seit 2020 in verschiedenen Studienprojekten unter anderem von Autoren wie Horváth, Kleist, Tschechow und Wedekind.

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Ioannis Germandis- Matti

Ioannis Germanidis war von 2009-2017 im Kinderchor der Oper Frankfurt und Statist im Schauspielhaus, wo er auch Solo-Rollen übernahm. Aktuell ist er angehender Erzieher. Schon seit Kindheitstagen ist er von Musik und Schauspiel begeistert und liebt es, Rollen nachzuspielen und zu singen.

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Jennifer Trippel- Eva

Jennifer Trippel ist freischaffende Schauspielerin und steht seit über 10 Jahren auf der Bühne und vor der Kamera. Sie nahm Unterricht u.a. in Frankfurt, Köln und Los Angeles. Zuletzt spielte sie die Hauptrolle in dem Kurzfilm „der Knacks“. In 2022 wird sie auf verschiedenen Bühnen zu sehen sein z.B. im Mousonturm, im Kellertheater, im Theater Moller Haus  und im Kulturhaus. Auch mit dem Megalomania Theater arbeitet sie weiterhin zusammen, so spielt sie z.B. in „Ich bin nicht, was ich bin, oder: Othello“ und „Baal“ und inszeniert Anfang Februar eine eigene Stückentwicklung „Kommune“.

www.jennifertrippel.com

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Tobias Dolle (Musik) ist seit über zehn Jahren als Komponist, Arrangeur und Musiker national und international tätig. Er ist autodidaktischer Komponist, Arrangeur und Musikproduzent und studierte Jazz mit den Fächern Trompete und Klavier an der Hochschule für Musik Mainz. In seinen Bühnenkompositionen drückt er sich durch eine Klangpalette aus, die vornehmlich auf Elemente aus Black Music, Neoklassik und elektronisch-synthetischer Musik zurückgreift.

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